• Die Kunst des richtigen Saunaaufgusses

    Früher pflegten sie ein Schattendasein, heute kommt laut einer Befragung jeder fünfte Saunabesucher vor allem wegen der Aufgüsse zum Schwitzen. Es gibt einige Grundsätze zu beachten, um diese hohe Kunst zu beherrschen. Die erste Blitzeinweisung erhalten Sie hier.

    Falls Sie in einer öffentlichen Anlage saunieren, können Sie sich meist zurücklehnen und die geschulten Fachkräfte Ihre Arbeit machen lassen – trotzdem ist es sicher hilfreich, die Gütekriterien und Möglichkeiten von Saunaaufgüssen zu kennen. Sollten Sie eine eigene Sauna haben und das Prozedere lernen wollen, sind die folgenden Informationen umso wichtiger und relevanter.

    Anschwitzen und Duftauswahl

    Insgesamt absolvieren Saunagäste bis zu drei Aufgüsse an einem Tag, tendenziell gegen Ende des Aufenthalts. Grundsätzlich sollte die Kabine bereits rund fünf Minuten vor Beginn eines solchen betreten werden, damit sich Körper und Geist beim Anschwitzen entspannen und vorbereiten können. Dann startet der Vorgang mit dem zuvor ausgesuchten Duft.

    Die Auswahl ist vielfältig, reicht von Fruchtdüften über jene, die die Atemwege befreien bis hin zu Erlebnisaufgüssen. Wichtig ist, dass der Duft zum angestrebten Erlebnis passt. Probieren Sie am besten regelmäßig neue Varianten aus. Für die Duftstoffauswahl empfiehlt der Deutsche Sauna-Bund die qualitätsgeprüften Produkte mit dem blauen Tropfen. Es sind ausschließlich natürliche oder naturidentisch hergestellte Erzeugnisse, die von einem unabhängigen Labor darauf analysiert wurden. Emulgatoren dürfen nicht zugegeben werden. Die Zugabe der Präparate zum Aufgusswasser erfolgt stets streng nach Herstellerangaben.

    Dosiertes Aufgießen von lauwarmem Wasser

    Sobald alle Personen zur Ruhe gekommen sind, beginnt die Zeremonie mit dem Schöpfen des Aufgusswassers mit einer Holzkelle aus einem Eimer auf die heißen Saunasteine. Für den Aufguss wird klares, lauwarmes Wasser genommen. Die Temperierung erleichtert das gleichmäßige Verteilen der zugegebenen Duftstoffe im Wasser. Ein gemächliches Aufgießen verbessert zudem die Verteilung im Raum; es wird von hinten nach vorne gegossen, um die Hand vor heißem aufsteigendem Wasserdampf zu schützen.

    Dringend müssen Sie bei eigener Ausführung auf die Dosierung achten, da diese selbstverständlich je nach Saunagröße und Vorlieben angepasst wird – von ein oder zwei Kellen bis zu einem komplett gefüllten Eimer. Der Deutsche Sauna-Bund empfiehlt 20 bis 30 Gramm Wasser je Kubikmeter Rauminhalt.

    Umherwedeln der Luft

    Nach einer kurzen Pause, etwa 30 Sekunden bis eine Minute sind die Regel, verteilt der Aufgussmeister mit einem Handtuch durch kreisförmiges Schwingen aktiv die Luft im oberen Saunabereich; der Hitzereiz verstärkt sich dadurch erneut. Daraufhin hält er dasselbe Handtuch über seinen Kopf und erzeugt durch schnelles Abwärtsschlagen einen intensiven Luftstrom – pro Gast ungefähr drei Mal. Wem es unangenehm heiß wird, sollte das Schwitzen unverzüglich abbrechen – auch, wenn der Aufguss noch andauert.

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